Freitag, 5. Juli 2019

Tag-97 Härnösand - Ullånger

Die Herberge ist riesig. Nach den Zimmernummern sind es etwa 60. Dafür gibt's zwei Gemeinschaftsküchen, einen Lese-/Fernsehraum und außerdem einen Frühstücksraum. Mitten in der  Stadt ist sie im 2.Stock eines Büro- und Geschäftshauses untergebracht. Das Frühstücksbüffet wird nur von wenigen Bewohnern genutzt - oder es ist momentan nicht viel los ?
Heute starte ich gleich mit langen Armen und Beinen. Auf meiner Stadtrundfahrt lege ich bald noch nach. Es ist doch trotz Sonne sehr frisch und ich ziehe noch die Armlinge unter. Im Hafenbereich komme ich zunächst an einem Museum vorbei, draußen steht eine Dampflokomotive. Etwas weiter hat Vestas, der Hersteller von Windmühlen, einen riesigen Lager-/Umschlagplatz. Die Teile haben beeindruckende Ausmaße.
Kurz darauf komme ich an der Kriminalvården Anstalten (JVA) vorbei. Ein dreifacher Ring von hohen Zäunen und Mauern. Was werden Archäologen in Tausend Jahren wohl aus den Überresten interpretieren? Oder sind die Bilder von Google Maps dann noch lesbar?
Ich muss zunächst die Schnellstraße nutzen, die hier aber wieder einen breiten Seitenstreifen hat. Vor der großen Hochbrücke gibt's dann aber doch 'ne Alternative. Bei leichtem Regen ziehe ich mir die Regenklamotten über und mache bei der Gelegenheit gleich noch ein Picknick. Nicht gerade gemütlich, aber in diesem Kaff gibt's mal wieder gar nix! 
Der Fjord zieht sich richtig tief ins Landesinnere. Dort sind noch größere Städte mit Industrie und Werften. So gibt's dann noch eine zweite Hochbrücke, die einen kreuzungsfreien Schiffsverkehr zulässt. Hier finde ich auch eine Konditorei und bekomme einen leckeren Mandelkuchen. Zurück an der Schnellstraße stelle ich fest, dass sie hier mal wieder sehr eng ist. Also nehme ich noch einen kleinen Umweg über die Nebenstraßen der Höga Kusten (Weltkulturerbe) in Kauf. Der lohnt mal wieder. Allerdings zum Preis von Kraft. Denn die brauche ich für das auf und ab. Dafür geht es an unzähligen kleinen Seen vorüber, durch eine herrliche Landschaft wie in den Voralpen. Viel Wald und Wiesen, die gerade gemäht wurden. Ein starker Duft von Gras und Kräutern erfüllt die Luft.
Schließlich komme ich zum Ziel, heute ein gemütliches tiny house auf einem Bauernhof. In der ehemaligen Scheune sind die Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht. Außen wird auch sichtbar, dass heute nicht immer mit Holz renoviert wird, sondern Formbleche in Falunrot zum Einsatz kommen.
Die Gastgeberin bereitet sich gerade zur Teilnahme an einem Flohmarkt (loppis) vor. Das ist hier wohl ein weiteres beliebtes Hobby. Über stehen Hinweisschilder auf private Garagenanbieter. Fast genauso so oft wird Kunsthandwerk wie Keramik, Glas etc. angeboten.
Im Ort gibt's immerhin eine Pizzeria, wo ich heute Abend kurz vor Feierabend noch gut satt werde. Auf dem Rückweg mache ich noch einen Abstecher zum Hafen. Von hier fahren auch Ausflugs-/Fährschiffe - nicht oft, aber regelmäßige: zweimal täglich. Damit kann ich mir morgen vielleicht ein paar Kilometer Schnellstraße ersparen ...














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