Dienstag, 16. Juli 2019

Tag-108 Muonio

Zum Frühstück lassen wir uns reichlich Zeit und beschließen dann den sich bereits abzeichnenden Erholungstag. An der Rezeption hat Alberto diesmal nicht so viel Erfolg wie gestern. Olga verweist auf den bereits günstigen Preis, auf den sie keinen weiteren Rabatt geben könne. Meine Überlegungen bezüglich der wegfallenden Fixkosten für die Reinigung behalte ich für mich. 
Den Vormittag verbringen wir mit Körperpflege und dösen. Zum Mittag starten wir dann mit dem Rad in die City (soweit man davon bei gut 2.000 Einwohnern und der üblichen Streulage überhaupt sprechen kann). Es ist heute bedeckt und etwas frisch, so dass wir uns schnell noch eine Windjacke überziehen. An der ersten Tanke gibt's auch ein Restaurant und wir prüfen erstmal das Angebot. Im Mittagsbuffet wird als Hauptkomponente ein Hühnerfrikassee angeboten, dazu Käsesuppe, Salate, frisches Roggenbrot und Getränke. Das alles für elf Euro - da kann man nicht meckern :-)
Von der Toilette muss ich dann doch noch ein Foto machen. Das ist die Fortsetzung und Krönung der bereits in Schweden auffallenden Kinder- und Kundenfreundlichkeit. Es fällt wohl unter die Bestimmungen zur Volksgesundheit, dass überall warmes Wasser fließt, immer ausreichend Toilettenpapier und Trockentücher vorrätig sind und das ganze auch noch sauber ist. Und das gilt nicht nur für Restaurants, sondern auch für öffentliche Toiletten, die in Schweden immer in Reichweite sind. Wildes pinkeln ist da total überflüssig.
Während Alberto den Rückweg zur Mittagsruhe antritt, fahre ich weiter in die richtige City. Da gibt's neben zwei Supermärkten auch eine Schweizer Konditorei. Die Inhaberin ist vor ein paar Jahren mit dem Herzen hier oben hängengeblieben und fühlt sich bei Mücken und winterlicher Dunkelheit ganz wohl.
Im Supermarkt besorge ich noch isotonische Getränke für den Saunabesuch und trete dann auch den Weg zur Mittagsruhe an. 
Später treffe ich in der Sauna einen deutschen Urlauber, der mit seiner Freundin eine Woche auf dem Kajak in der Wildnis unterwegs war. Diese survival-Touren im outback müssen ja doch einen besonderen Reiz haben !? Die Mücken werden es wohl aber nicht sein?
In der Anlage werden jetzt im Sommer Bootstouren angeboten. Im Winter dann Ausflüge mit Schlittenhunden. Dafür werden etwa 450 Huskies gehalten. Was die wohl im Sommer als Beschäftigungstherapie machen ? Im Winter werden hier oben außerdem von den großen und namhaften Autoherstellern Härte- und Fahrtests durchgeführt. 
Wir waren ja über Tag schon gut versorgt und haben es daher mit dem Abendessen nicht so eilig. Das zieht aber einen kleinen Schönheitsfehler nach sich: das angekündigte Buffet Wird gerade abgeräumt als wir starten wollen. Also nix mit all-you-can-eat :-( Bleibt uns immer noch das Sommerangebot, diesmal mit over cooked flank steak und nem roten Wein dazu. Ich sage nur: ein Gedicht ...
Alberto ist immer wieder am Telefon eingespannt. Ich halte ja auch regelmäßigen Kontakt zu meiner Familie: meine Eltern und Kinder rufe ich wenigstens einmal pro Woche an. Aber mit den italienischen Familienbanden kann ich dann doch nicht mithalten: täglicher Kontakt mit Mutter und Schwester, zusätzlich dann noch Cousin und bester Freund. Mit nem Knopf im Ohr kann er das auch neben anderen Aktivitäten laufen lassen. Männer können doch Multitasking !!














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