Montag, 15. Juli 2019

Tag-107 Pajala/SWE - Muonio/FIN

Das Frühstück fällt heute mit einem Buffet mal wieder etwas ausführlicher aus. Zumal neben eingelegtem Hering auch Räucherlachs dabei ist. Die all-you-can-eat-Variante kommt uns sehr entgegen, da wir auch für unterwegs Kalorien benötigen. 
Im Sonnenschein aber wieder mit Jacke geht's dann Richtung Finnland. Auf dem Weg zur Grenze kommt uns ein voll beladenes Rad mit norwegischer Flagge entgegen. Der Fahrer entpuppt sich dann jedoch als Italiener aus dem Fassatal/Dolomiten. Er ist von Tromsø aus zwei Monate mit dem Zelt in der Finnmark gewesen und hatte etwas Pech mit dem Wetter: Sturm macht aus 5 Grad gefühlte Minustemperaturen. Lautstark will er uns noch einige Erlebnisse und Weisheiten berichten, doch wir wollen langsam weiter. 
Dann sind wir schließlich an der Grenze zu Finnland, dem Land der Tausend Seen. Als solche gelten Gewässer mit mindestens 500qm - davon gibt's rund 188.000, die etwa 10% der Landesfläche ausmachen. Mit dem Grenzübertritt werden wir um eine Stunde in die Zukunft gebeamt. Die vielgerühmten guten Straßen lassen zunächst auf sich warten. Es geht erstmal über einen recht ruppigen Radweg. Mit dem Übergang auf die Straße, die Northern Lights Road, kommen wir endlich in den Genuss eines glatten Asphalts, der in der Tat super ist. Dazu gibt's dann auch gleich den Hinweis auf kreuzende Rentiere. Die Straße führt am Grenzfluss Muonionjoki entlang. Rovaniemi, den Heimatort des Weihnachtsmannes, lassen wir rechts, d.h. südöstlich, liegen.
So fahren wir munter weiter ... dichten Wolken entgegen. Die fangen dann irgendwann auch an, sich zu entleeren. Also fix in die Regenklamotten rein, noch'n Happen essen und los. Sind ja nur noch 70km. An einem Campingplatz machen wir Halt, in der kleinen Hütte am Fluss gibt's neben Angelausrüstung und -scheinen auch einen Kaffee und ein Teilchen für mich. Bei der Gelegenheit kann ich auch meine Jacke etwas auswringen, damit sie sich auf der weiteren Fahrt wieder auffüllen kann. Zwischendurch lässt der Regen immer wieder mal .... Nein, doch nicht: der Gedanke ist noch nicht beendet, da geht's schon wieder weiter.
Aber wir kommen gut voran und haben einen tollen Schnitt von gut 19kmh (gut, dass der Tacho die Zeitumstellung ignoriert). Etwas durchnässt kommen wir an unserem Ziel an. Kurz vor Muonio werden Hütten angeboten. An der Rezeption werden wir von kläffenden Kötern empfangen. Telefonisch erreichen wir das Management, um zu erfahren, dass hier alles ausgebucht ist :-(
Also auf zur nächsten Anlage. Mal sehen, was dort zu bekommen ist, waren deren Hütten doch im Internet bereits ausgebucht. Das wird uns an der Rezeption auch bestätigt und wir fragen nach den Alternativen. Die Zimmerpreise sind sportlich und einen Radlerrabatt will mir die freundliche Rezeptionistin nicht einräumen. Also erwägen wir das Zelt. Mit italienischem Charme bekommt Alberto dann aber doch noch einen guten Preis, so dass wir das Angebot nicht mehr ausschlagen können. 
Die Anlage ist komplett aus Holz und die Zimmer sind groß und gemütlich. Jetzt aber erstmal in die Sauna. Die ist für Männlein und Weiblein getrennt, aber am gleichen, nein: am selben Ofen, so dass man sich nicht sehen, aber unterhalten kann. Dort treffen wir zwei junge Finnen, die gerade eine Woche Outdoor mit Zelt hinter sich haben. Sie weihen uns in die Gepflogenheiten der finnischen Sauna ein, u.a. die Nutzung einer Einmal-Sitzunterlage. Hier könnte ich jetzt direkt einschlafen. 
Aber vorher brauchen wir unbedingt noch etwas richtiges als Abendessen. Das Sommerangebot im Restaurant umfasst ein Menü mit Getränk. Wir entscheiden uns für den gegrillten Lachs mit einem Weißwein aus Südafrika - und sind begeistert :-))
So lässt es sich dann gut schlafen gehen.
















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