Tag-115 Honningsvåg - Nordkapp

Am Frühstücksbuffet schlagen wir nochmal richtig zu: bezahlt ist bezahlt und wer weiß, wo wir wieder etwas bekommen ! Dann müssen wir noch zum Supermarkt, um die isotonischen Getränke für die Feier am Ziel zu besorgen - das ist hier auch ohne Gastronomiezuschlag schon teuer genug ;-)
Unter herrlichem Sonnenschein starten wir zum Frühsport - ok, besser Mittagssport !
Der hat’s aber in sich: über 34km geht’s wellig auf etwa 300m, und weil’s so schön ist zwischendurch immer wieder mal runter. Die Höhenmeter summieren sich am Ende auf 740. Die Sonne brennt uns auf den Pelz und eine Sauna ist auch nicht heißer. 
Das Eintrittsgeld wird Radfahrern und Wanderern erlassen - das war ja auch der Grund, warum wir das Fahrrad mitgenommen haben ;-)
Auf 70^ 10‘ 21“ N gönnen wir uns das redlich verdiente Bier. Und dann müssen natürlich noch Fotos unter dem Globus geschossen werden. 
Das Nordkapp wurde erstmals 1553 als solches bezeichnet, von einem Engländer, der über die Nordpassage nach China wollte. Ansonsten gibt’s hier einige Ungenauigkeiten, da der Globus gar nicht an der nördlichsten Stelle steht !? Auch der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes liegt reichlich entfernt weiter im Osten. Aber was soll’s, für die Schifffahrt ist das der entscheidende Punkt und hier wurden Fakten geschaffen. In der Hochsaison kommen bis zu 10.000 Touristen!! Das sind dann die Passagiere von zwei Kreuzfahrtschiffen - und die können sich nicht irren ;-)
Ein Paar betrachtet interessiert unsere Räder. Sie sind aus Barcelona und er ist seit Mitte April mit dem Rad nach hier oben unterwegs gewesen. Jetzt holt seine Frau ihn ab und morgen geht’s mit dem Mietwagen nach Stockholm an den Flughafen.
Schließlich treffen wir noch den Schweizer Jürg, der Norwegen von Süd nach Nord durchwandert hat. In der gleichen Zeit wie ich hat er etwa 2.800km zurück gelegt und dabei drei Paar Schuhe durchgelaufen - stolze Leistung ! Darauf trinken wir noch gemeinsam ein Bier.
Während es draußen frisch und windig wird, lässt es sich in der Nordkapphalle gut aushalten. Neben Souvenirs wird ein Film durch die Jahreszeiten geboten. Außerdem gibt’s eine vielfältige Restauration. Hier stärken wir uns nochmal richtig mit einem Hamburger und einem Bier vom Fass. Das ganze ist durchgehend bis 1 Uhr geöffnet, damit die Mitternachtssonne voll ausgekostet werden kann. Und das ist dann wie an Silvester: um Mitternacht strömen die Massen nach draußen. Weil’s doch recht frisch ist, sind die aber auch nach ner Viertelstunde wieder weg. 
Draußen treffen wir auch noch Hugo aus den Vogesen, den wir schon vor zwei Tagen auf einem Campingplatz getroffen haben. Schließlich packt Alberto seine Gitarre aus und Hugo begleitet ihn mit der Mundharmonika.
Von hier bleibt mir jetzt nur noch der Rückweg ... denn weiter nach Norden geht’s hier definitiv nicht mehr :-))
Also ab sofort immer nach Süden ...
https://m.youtube.com/watch?v=n7Nu1x-YydQ