Samstag, 3. August 2019

Tag-126 Abschluss

Freitag, 2.8.2019
Das Frühstücksbuffet hatte ich auf der Fähre gleich mitgebucht und werde mal wieder nicht enttäuscht. Nach zwei Stunden bin ich für den Tag ernährungstechnisch gut gerüstet. Jetzt muss ich nur noch den Zugang zum Autodeck mit den Zweirädern wiederfinden. Das ist nicht ganz so einfach, weil man sich allein für die Frage nach dem vorne und hinten erstmal orientieren muss. Ich lande prompt am falschen Aufgang und bin mit drei Motorradfahrern allein. Wir gehen die Einschiffung nochmal durch und kommen zum Ergebnis, dass wir auf die andere Seite müssen. Da ist die entscheidende Tür zum Autodeck auch tatsächlich schon offen und etliche Biker bereits beim Beladen. Und dann geht alles wieder ganz schnell: im Pulk der Radfahrer komme ich nach draußen und wir mogeln uns durch die Autoschlange. 
Bis zur Weiterfahrt mit der Bahn habe ich noch etwas Zeit und mache eine kleine Stadtrundfahrt. Die führt mich zur Kirche St. Nikolai, in der auch Pilgerstempel für die Via Jutlandica ausgegeben werden. 
Ich will jetzt aber nicht mehr pilgern, sondern nur noch Richtung Heimat. Also erstmal zum Bahnhof und ein Ticket nach Hamburg lösen. Das klappt auch alles prima und das Fahrrad kommt gemeinsam mit anderen vollbepackten Rädern ins Radabteil. Ich finde etwas weiter entfernt einen guten Sitzplatz. Auf halber Strecke geht's dann aber erstmal nicht mehr weiter. Gemunkel von einer Baustelle geht rum bis zu einer Durchsage einer technischen Störung. Am nächsten Bahnhof heißt es dann „alle aussteigen“ und in einen anderen Zug am gegenüberliegenden Bahnsteig einsteigen. Der Zug ist gerappelt voll, aber alle kommen mit. Auch die Familie aus Darmstadt, die zwischen Oslo und Bergen mit Rädern und Zelt unterwegs war und nun wegen des Radtransports über Berlin nach Hause fährt. 
So komme ich am frühen Nachmittag in Hamburg-Altona an und fahre von dort nochmal knapp zehn Kilometer mit dem Rad zu Wiebke. Die wartet schon mit einem leckeren Zwetschgenkuchen auf mich. 
Morgen fahren wir dann gemeinsam nach Grebenstein zu meinen Eltern und Geschwistern und Kristina kommt auch. Von dort will ich nächste Woche zurück ins Rheinland und freue mich auf Sebastian und Katrin und vor allem auf meine Enkel Ida und Anton. 
Dann muss ich mal sehen, wie ich nach über vier Monaten auf dem Fahrrad in den Alltag zurückfinde. 
Ins Büro geht's erst wieder Anfang Oktober. 
Ob ich da überhaupt noch zu gebrauchen bin ? 
Ich kann mir jedenfalls inzwischen auch ein Leben ohne ganz gut vorstellen ...









Freitag, 2. August 2019

Einladung - invitation

Liebe Freunde, Bekannte und (virtuelle) Begleiter (m/w/d),
die eigentliche Tour habe ich mit Erreichen des Nordkapps ja inzwischen abgeschlossen, da es nicht mehr weiter immernachnorden geht.
Ich möchte mich für Eure anerkennenden, aber vor allem die unterstützenden Beiträge - öffentlich im Blog oder auch auf privatem Weg - ganz herzlich bedanken.
Wie beim Jakobsweg ist das Erreichen des Zielortes natürlich nur die halbe Wahrheit. Deshalb werde ich hier auch über die Rückreise immer nach Süden weiter berichten.
Ich möchte meine Rückkehr mit einer Feier anlässlich meines jährlich anstehenden Jubiläums verbinden. 
Dazu lade ich Euch alle ganz herzlich ein.
Termin ist Freitag 23. August in der Nähe von Bonn.
Die Vorbereitungen laufen noch, so dass genaue Zeit und Ort noch nicht abschließend feststehen.
Gebt mir doch bitte eine kurze Rückmeldung bis zum 4.8.2019, wenn ihr dabei sein könnt und wollt. Ich informiere Euch dann baldmöglichst über die Details und leite Euch einen Link zur Registrierung zu, damit ihr einen direkten Zugang zum VIP-Bereich erhaltet und die Sicherheitsüberprüfung überflüssig wird.
Ich freue mich, Euch zahlreich wiederzusehen
Georg

Tag-125 Oslo-Kiel

Kaum bin ich zurück im deutschen Netz, bin ich auch schon wieder draußen und muss alles nochmal schreiben!
Donnerstag, 1.8.2019
Nach einem guten Frühstück mache ich im Sonnenschein noch eine kleine Radtour am Akerselva entlang. Das Flüsschen kommt aus einem See und fällt romantisch über mehrere Stufen bis zur Mündung in den Oslofjord. Dann gibt’s noch einen letzten Cappuccino mit Croissant und ich trete den Rückweg zum Hostel an, um das Rad für die Heimfahrt zu bepacken.
Am Terminal der Colorline halte ich erstmal nach einem potentiellen Mitfahrer Ausschau. Für die Fähre besteht Kabinenpflicht und das sind immer Doppelkabinen. Aber genau wie ich pokert da wohl niemand auf eine Mitfahrgelegenheit. Bernd aus Bielefeld kommt auch gerade an. Er weiß, dass in früheren Zeiten auch halbe Kabinen vertickt wurden. Also leider nix mit Kostenteilung.
Die Color Magic ist jetzt doch schon ‘ne andere Nummer im Vergleich zu den Schiffen der Hurtigruten. Neben 2.300m für Fahrzeuge (etwa 550 PKW) sind hier bis zu 2.700 Passagiere an Bord. Und denen wird einiges an Unterhaltung und Freizeitaktivitäten geboten. Wie muss das erst auf einem richtig großen Kreuzfahrer mit 5.000 Passagieren zugehen? 
Nach etwa drei Stunden in Fahrt haben wir das Ende bzw. den Anfang des Oslofjords und damit die offene See erreicht. Die ist aber ruhig und der Pott liegt wie ein Brett auf dem Wasser.
Ich nehme aus dem Angebot die Sauna mit Meerblick und lasse mich anschließend auf einem Massagesessel durchkneten. Daneben gibt es noch Jacuzzi und verschiedene Fitnessgeräte. Nach drei Stunden reicht‘s dann aber auch und ich muss erstmal was gegen meinen Hunger tun.
Dafür gibt's neben dem Buffet verschiedene Restaurants. Ich gehe zum Italiener und bestelle mir leckere und reichliche Penne mit Scampi und dazu ein großes Radler. Anschließend wird in zwei Bars noch Livemusik geboten. Und dann bin ich einfach nur noch müde ...