Dienstag, 2. Juli 2019

Tag-94 Söderhamn - Gnarp

Das Frühstücksbüffet lässt mal wieder nichts zu wünschen übrig. Auch für unterwegs ist noch ne Stulle dabei. Es geht weiter auf dem Jungfrukustvägen. Immer wieder kleine Siedlungen, größere mit Kirche und manchmal auch mit Pizzeria und Supermarkt. 
Zum Mittagessen mache ich in Hudiksvall Rast. Hähnchen ist schon aus und so bekomme ich einen Teller Pasta mit Chorizo, dazu ein Radler, das fast genauso viel kostet. Beim Aufbruch fallen ein paar Tropfen, die ich hinnehme. Doch ein paar Meter weiter wird daraus ein heftiger Regenguss. Da kommt mir eine Bushaltestelle gerade recht. Ich nutze die Zwangspause zu einem kleinen powernap. Und dann ist der Regen auch schon vorüber und weiter geht's.
Die Alternativen für die Route werden jetzt merklich geringer. Eine Schotterpiste ist aber inzwischen keine Alternative mehr, da ich zu viel Gewicht habe. Also rauf auf die Schnellstraße, die hier mal wieder Begrenzungen mit Stahlseilen (statt Leitplanken) und fast keinen Seitenstreifen hat. Ein mulmiges Gefühl kommt da schon auf. Aber es ist nur eine kurze Strecke. Dann geht's wieder auf Nebenstrecken und in einem Supermarkt fällt noch ein Eis ab. 
Im südlichen Schweden waren mir die Libellen aufgefallen, die mich in großer Zahl begleitet haben. Ich finde ihre Flugbewegungen einfach nur faszinierend. Sie lagen jedoch oft auch tot am Straßenrand. Offensichtlich ist ihre Optik nicht für die Geschwindigkeiten moderner Verkehrsmittel ausgelegt und sie kommen nicht rechtzeitig von ihren Sonnenplätzen weg. Inzwischen sind aber weder die Libellen noch andere Insekten auf meinem Weg. Hin und wieder mal ne Wespe oder Fliege; das mag auch am (Fahrt)Wind liegen. Auch von Stechmücken bin ich bisher verschont geblieben - diese Quälgeister werden wohl überwiegend in der Dämmerung aktiv. Bienenkästen sind immer wieder mal zu sehen und heimischer Honig wird an vielen Orten angeboten.
Auf den letzten 20km für heute muss ich dann nochmal auf die Schnellstraße. Die ist hier aber schon herabgestuft, also ohne Begrenzung und dafür mit breitem Seitenstreifen. In der Ferne sind einige Berge auszumachen. Hier gibt’s tatsächlich Skigebiete, die immer wieder ausgewiesen werden. Neben Langlauf auch alpin: es gibt Abfahrten mit gut 300 Metern Höhenunterschied - jedenfalls mehr als in einer Skihalle !
Am Himmel türmen sich dicke schwarze Wolken auf - die werden doch nicht ... tun sie aber: Dicke Tropfen, Blitz und Donner auf den letzten 10km. Und die Gischt der vorüber rasenden LKW. Es ist dunkler als nachts und die Temperatur stürzt von 20 auf 12 Grad.
In der Jugendherberge gibt's dann die verdiente warme Dusche und ein Fertiggericht aus dem Supermarkt, dazu ein selbst gemixtes Radler. Beim Tippen der ersten Zeilen für den heutigen Beitrag fallen mir schon die Augen zu ...









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