Tag-102 Skellefteå - Piteå

Alberto hatte ja zunächst noch Bedenken gegen das Frühstück, ist er doch sonst eher Selbstversorger. Aber was uns dann im Herrenhaus geboten wird, ist einfach einmalig und jeden Cent wert. Da muss man einfach auch mal mehr als eigentlich erforderlich essen. Und ein Sandwich für unterwegs fällt auch noch ab. Irgendwann kommen wir dann aber doch noch los.  
Abseits der Schnellstraße fahren wir wieder durch viel Landschaft. Das macht bei Sonnenschein, milden Temperaturen und nur leichtem Wind (VV) zu zweit richtig Spaß. Alberto ist der langen einsamen Strecken auch überdrüssig, auch wenn er auf dem Rad Musik laufen lässt. Heute ist Bob Marley dran.
In Byske können wir uns nochmal gut versorgen. Hier gibt's gleich zwei große Supermärkte. Vor dem Laden steht eine Sitzgarnitur, wo wir uns gemütlich niederlassen. Und meinen Cappuccino bekomme ich  auch noch :-) Vor dem anderen Supermarkt stehen zwei bepackte Räder. Fiorella und Domenic sind ebenfalls auf Nordroute unterwegs. Sie haben ihre Mittagspause schon beendet und wollen auf dem gleichen Weg wie wir nach Piteå - man sieht sich.
Das dauert dann doch noch etwas: sie haben an einem Picknickplatz eine Pause eingelegt. Wir gesellen uns dazu und erfahren, dass die beiden in Bern Tiermedizin studieren. Sie sind seit acht Wochen auf dem Rad, sind am Rhein entlang bis nach Amsterdam, über Norddeutschland und Dänemark nach Schweden gekommen. Sie haben sich auch schon eine längere Pause in einer festen Unterkunft gegönnt, ansonsten Zelten sie.
Wir wollen zum gleichen Campingplatz und fahren gemeinsam locker weiter. An einem Supermarkt stellen wir unser Abendessen zusammen. Alberto bietet sizilianische Spaghetti an, ich sorge für selbstgemixtes Radler.
Der Campingplatz ist jetzt nicht gerade das Aushängeschild für meine Zeltpremiere. Aber die Gesellschaft mit den dreien ist es allemal wert, die Spaghetti sind super lecker und das Radler sorgt doch für eine gewisse "Bettschwere". Na dann gute Nacht ...