Dienstag, 9. Juli 2019

Tag-101 Ånäset - Skellefteå

Meine Wäsche habe ich über der Elektroheizung platziert. Während die über Nacht gut trocknen kann, laufen mir die Schweißperlen über die Stirn. Morgens ist der nächtliche Regen dann aber vorüber. Es ist sonnig und es weht ein richtig kräftiger Wind. Also mach ich mich erstmal auf zum Frühstück an der Tanke, weils hier nix gibt. Vorher schaue ich aber noch in der Gemeinschaftsküche vorbei, weil sich gestern Abend noch ein Radfahrer mit Zelt niedergelassen hat. Er frühstückt gerade und stellt sich als Alberto vor, der kurz vor Ostern in Sizilien gestartet und auf dem Weg zum Nordkap ist. Die Vogelkundlerin aus Husum, mit der ich mich gestern im Restaurant gut unterhalten habe, bietet mir ein Frühstück von ihrem Müsli mit Milch und Joghurt an - super, vielen Dank! Zusammen mit meinen Vorräten bin ich gut versorgt. 
Alberto hat seinen Job in einem Elektronikmarkt gekündigt und sich eine Auszeit zur Orientierung genommen. Wir haben das gleiche Tagesziel und beschliessen, gemeinsam zu fahren. Während Alberto sein Zelt zusammenfaltet und das Fahrrad startklar macht (mit Gitarre), mache ich mich auf zum Supermarkt, um die Tagesverpflegung zu besorgen. Auf der heutigen Strecke ist es recht einsam und wir werden wohl keine Gelegenheit für einen Einkauf mehr haben. So kommt’s dann auch: lediglich ein paar kleine Siedlungen säumen den Weg. Zwischendurch gibt's immer wieder mal einen Abschnitt mit fest gefahrenem Schotter. Begleitet, besser gebremst, werden wir von dem heftigen Wind VV. An einem Fussballcamp für Kinder - mitten im nichts ?! - machen wir unsere Mittagspause in der Sonne. Durch den Wind ist es aber doch sehr frisch und wir ziehen Bewegung auf dem Rad vor. 
Auf einem Acker, der offensichtlich gerade erst mit Erbsen bestellt wurde, findet eine Schar von Möwen ihren Leckerbissen. Und mitten im Feld steht ganz gemütlich ein Vierbeiner mit Geweih. Ob das ein Hirsch oder ein Rentier ist ? Das überlasse ich den Experten !
An der Einfahrt nach Skellefteå kommen wir dann endlich an eine gut bestückte Tankstelle, die neben "richtigem" Milchkaffee auch noch Süßteile anbietet :-)
Für die Nacht teilen wir uns ein Zimmer in einem schön gelegenen Hostel, das in einer historischen Anlage untergebracht ist. Alberto nutzt die Gelegenheit für eine Komplettwäsche. Während die Maschine läuft, machen wir uns auf zum Abendesssen. Heute mal im Supermarkt: Grillhähnchen, diverses aus der Salatbar sowie ein ungekühltes Bier und eine kalte Sprite. Alberto lehnt warmes Bier ab, stellt aber fest, dass das selbst gemixte Radler trinkbar ist. Zum Nachtisch gibt's dann noch ein leckeres Eis. Das war ein richtig gutes Abendessen :-)
Im Hostel müssen wir uns dann noch um die Wäsche kümmern. Der kombinierte Trockner arbeitet leider nicht ganz so gut, so dass wir noch nachtrocknen müssen. Ruckzuck spannt Alberto eine Schnur quer durch unser Zimmer und fertig ist die Wäscheleine. Wir sind jetzt auch fertig und wollen nur noch schlafen ...
Übrigens kommt abends noch die Meldung vom irischen Tandem, dass sie den Polarkreis überquert haben und in Pajala angekommen sind: das ist eine Etappe von 150km -  congratulations to TK and his pilot !!













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