Das Frühstück gibt's gleich um die Ecke in einer edlen boulangerie. Das Komplettangebot muss ich aber erst noch ein bisschen anpassen: statt dem Dosensaft nehme ich doch lieber noch'n Croissant aux almandes!
Der voie bleue ist nicht zu verfehlen, bis Tournus bleibe ich ihm auf der Spur. Dann ist er mal wieder verschwunden?! Ich fahre einfach am Ufer weiter. Andere Radfahrer kommen mir entgegen. Ob die auch auf dieser Teststrecke für Mensch und Material unterwegs waren? Radspuren im Schlamm werden bei Trockenheit zu Straßenbahnschienen. Nach knapp 3km ist's geschafft.
Im Nachhinein weiß ich, dass das Netz noch nicht fertig ist :-( So lasse ich mir mal wieder von Google Maps „helfen" - sieht auch einfach und klar aus! Wurde aber offensichtlich noch nicht ausprobiert. Meine ersten beiden Versuche enden jeweils im nirgendwo und ich kehre wieder um. Der dritte führt nach Schotter auf Gras. Immerhin gemäht und damit offensichtlich auch genutzt. Google verspricht nach 2,5km eine Landstraße, die dann auch tatsächlich kommt :-)
Die Saône fließt hier durch eine weite und fruchtbare Ebene mit intensiver Landwirtschaft - also nix mit Blühstreifen! In Verdun sur le Doubs steht statt einer großen Kathedrale ein riesiger Silokomplex mit 3x6 Einheiten und gleich daneben noch mal 4x4. Bezeichnenderweise gibt’s auch ein Maison du ble et du pain.
So komme ich mit Umwegen und einigen Extra-km nach Bragny-sur-Saône, wo mal wieder eine besondere Unterkunft auf mich wartet. Wenn ich schon kein Zelt mitgenommen habe, so schlafe ich heute mal in einem Tipi. Mit Strom/Licht, Holzboden, Matratze, Stehhöhe... außerdem gibt’s noch ne Holzhütte mit Infrastruktur: warme Dusche, Küche, Sitzecke ...
Vorher brauche ich aber noch etwas kräftiges zu essen. Leichter gesagt als umgesetzt; irgendwie komme ich mit den französischen Restaurantzeiten nicht klar?! Gestern Abend wollte ich um sechs was essen und sollte bis halb acht warten. Heute gibt's um halb neun nix mehr oder nur ein einziges Menü: das ist mir dann doch etwas zu spezial, auch wenn die Frösche nicht mehr quaken. Schließlich finde ich aber doch noch was und nehme den coq au vin mit noch nem Rotwein dazu :-) Der hilft mir bei dem sehr natürlichen Umfeld - vor allem dem richtig lauten Zirpen der Grillen (haben die immer noch keinen Feierabend?!) - gut in den Schlaf.
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