Das Frühstück mit Croissant, Baguette, Marmelade, frisch gepresstem O-Saft und Café au lait gibt's auf Deck. Es ist noch etwas frisch, aber in der Sonne lässt es sich aushalten. Fred lädt mich noch zu einer Verlängerung ein, aber wenn ich auch keine Verpflichtung habe, will ich ja noch etwas weiter.
Also verlasse ich die ViaRhona und fahre entlang der Saône. Da gibt's zwar keinen ausgewiesenen Radweg, aber die Landstraße hat einen Seitenstreifen und nur wenig Verkehr. Heute gibt's ohnehin ganz gute Rahmenbedingungen: kaum Wind, keine Steigungen und vor allem Sonne pur. Das Flusstal wird breiter mit landwirtschaftlichen Flächen, später mit großen Wiesen, die wohl öfter mal unter Wasser stehen. An einem Haus sind Hochwassermarken der letzten 150 Jahre angebracht. Auf dem Grünland stehen die ersten Kühe, habe ich ja ewig nicht mehr gesehen. Die Besiedlung ist hier nicht mehr ganz so dicht und so muss ich schon suchen, um mal nen Café au lait zubekommen. Hin und wieder lande ich auch mal aufm Schotterweg direkt am Fluss. Den hat auch eine Abiturientin aus Berlin gefunden. Sie ist auf dem Weg nach Avignon und hat ein Zel dabeit, das sie auf Campingplätzen oder auch mal in privaten Gärten aufschlägt. Jetzt sucht sie das Ende der Schotterpiste - bonne route !
Zwei Dinge sind mir bisher in der Natur aufgefallen. Zum einen quakende Frösche. Schon in Spanien wurde jede Pfütze von ihnen genutzt und das geht hier in Frankreich an den Flüssen und Kanälen natürlich weiter. Zum anderen zirpende Grillen. Für ihre geringe Größe machen die einen richtigen Radau. Und das nicht nur bei Sonnenschein - wenn‘s nicht gerade regnet sind die schon aktiv ! Vielleicht sind das die Boten des Frühlings, die ich nach Norden bringe?
In Macon treffe ich dann noch drei ältere Amerikaner/innen. Sie sind für zehn Tage mit E-Bikes auf einem Rundkurs um Dijon unterwegs. Das machen sie jedes Jahr, wegen der guten Radwege ziehende Europa vor. Na ja, mal sehen, wie unsere US-Tour im September wird ?!
Nach nem Teller Spaghetti Bolognese will ich das gute Wetter noch nutzen und noch etwas weiter fahren. Die Saône ist auch 80km vor Lyon immer noch richtig breit. Aber außer ein paar Ruderern und Sportbooten ist nix los. Inzwischen gibt es einen neuen Radweg, der voie bleue. Mein Quartier ist heute in einem ehemaligen Motel. Wegen absehbar mangelnder Infrastruktur nehme ich mir mal noch ne Dose Bier mit ...
Da schau an! Das Restaurant von Paul Bocuse hat sich äußerlich in 35 Jahren überhaupt nicht verändert. Vor so langer Zeit bin ich dort einmal eingekehrt. Das war ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Anne
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