Montag, 20. Mai 2019

Tag-52 Bourg-Saint-Andeol - Valence

Die Wohnung hat einiges an Ausstattung und der Kühlschrank bietet eine gute Grundversorgung. Da hole ich mir doch gleich mal frische Croissants und ein Baguette während die Kaffeemaschine läuft. 
Das Wetter hat sich inzwischen auch gebessert und so folge ich wieder der Via Rhona auf dem westlichen Ufer. Da geht's wieder durch reizvolle Flussauen zwischen Altarmen und kleinen Kanälen.  Die Berge rücken wieder mit mächtigen Felsabbrüchen bis nah an den Fluss heran. Auf den Hügeln zwischendrin sind immer wieder Festungen und Burgen errichtet. 
Auf der ViaRhona ist richtig was los. Ich treffe ein französisches Pärchen auf einem besonderen Tandem: quasi auf dem Vorderrad eines normalen Fahrrads ist ein Sitz ( kein Sattel) montiert mit ner eigenen davor - deutsches Fabrikat (Hase) ?! Außerdem haben sie noch einen kleinen Anhänger fürs Gepäck. Auch sie sind auf der Suche nach der Sonne und wollen nach Sète ans Mittelmeer - bonne route !
In Viviers klettere ich mal wieder durch die mittelalterlichen Gassen hoch. Oben steht eine Kathedrale. Gestern gab's hier erst ein mittelalterliches Spektakel, die Straßenschilder sind noch mit Leinensäcken abgedeckt. Die brauchen nicht viel Aufwand zu betreiben, um ein historisches Bild herzustellen. Von hier oben hat man jedenfalls eine tolle Aussicht. 
Jetzt führt der Weg wieder auf das östliche Ufer. In Montelimar zweige ich in die Stadt ab, die Stadt des Nougats mit nem eigenen Museum dazu. Nach einem Picknick will ich mir kurz das Château ansehen, aber das liegt natürlich wieder aufm Berg. Naja viele Höhenmeter kommen hier eh nicht zusammen - also hoch! 
Die Weiterfahrt gestaltet sich schwieriger als gedacht. Jedenfalls finde ich den Radweg nicht wieder. Und auch Google Maps hilft mir nicht wirklich weiter, sondern schickt mich auf die Nationalstraße. Das Tal ist sehr eng hier und außerdem gibt's noch ne Bahntrasse - vielleicht geht die Veloroute wieder aufs andere Ufer? 
Ich fahre erstmal weiter und stemme mich gegen den Wind, der jetzt wieder kräftiger weht. Hier in Südfrankreich kennt man in jeder Region 32 Windrichtungen. Als Radfahrer erlebe ich ja meist nur eine: VV = von vorne!
Zwischendurch checke ich immer wieder die Routenplanung und irgendwann gibt's tatsächlich ne Alternative. Und wirklich, auf der anderen Seite der Bahngleise sind Radler unterwegs! Doch um dahinzukommen, geht's über nen feuchten und rutschigen Erdweg. Und wenig später hänge ich wieder neben der Spur, so dass ich einen Schlammweg an einer Kiesgrube nehmen muss. Immerhin bestätigt mir ein freundlicher Naturfotograf, dass es nach wenigen Metern wieder auf den Radweg geht. Der lässt sich dann wieder sehr schön fahren bis es anfängt zu regnen. Also schnell rein in die Klamotten: Überzieher (für Helm, Rucksack und Schuhe), Hose und Jacke. Das hat sich gelohnt, denn der Regenschauer ist kurz aber heftig. 
In Valence angekommen fülle ich erstmal meinen Proviant auf: insbesondere die Zufuhr an Flüssigkeit war heute etwas knapp, also nehme ich ne Dose isotonischen Gerstensaft mit ;-)












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