Freitag, 17. Mai 2019

Tag-49 Nimes

Endlich wieder mal wieder ne ganztägige Pause ! 
In Nimes gibt's vieles aus der Antike zu sehen. Da muss ich mir doch etwas mehr Zeit nehmen. Das passt ganz gut mit dem Wetter zusammen, da es heute regnen soll. In den Markthallen hole ich mir erstmal ein süßes Frühstück. 
Vom Tour Magne, auf einer Anhöhe gelegen, hat man einen tollen Blick über die Stadt und darüber hinaus. Der wäre bei Sonnenschein natürlich noch besser und soll dann auch bis zum Mont Ventoux reichen. Der Turm ist wirklich mächtig und sollte auch die Stärke der Römer demonstrieren, die hier eine keltische Siedlung ausgebaut haben. Er war Teil einer Stadtbefestigung von 7 km Länge mit 80 Türmen und vier imposanten Toren. 
Der Wasserversorgung diente ein Aquädukt, für dessen Überquerung des Gardon eine entsprechende Brücke gebaut wurde, die Pont du Gard. Die Verteilung des Wassers in der Stadt erfolgte im castellum divisorum; das würde teilweise direkt in/aus dem Fels gehauen!
Auch in Nimes ist die großartige und riesige Arena (20.000 Plätze) letztlich durch verschiedene Nutzungen erhalten geblieben. Zunächst als Herrschaftspalast und im Mittelalter als Stadtbefestigung, während die römische Stadtmauer als Steinbruch abgebaut wurde. Auch heute wird sie für Stierkämpfe und Veranstaltungen genutzt und ist deshalb in diesen Tagen geschlossen. 
Das gibt mir Zeit für ein persönliches refreshing und so gönne ich mir mal wieder eine Massage. Die fällt zwar nicht ganz so sportlich aus wie geplant, aber dafür umso entspannter :-) 
Dann kommt der angekündigte Regen in heftiger Form, aber da bin ich schon im römischen Museum. Der Bau stammt von einer französisch-brasilianischen Architektin (Elizabeth de Portzamparc). Mit solchen Bauten wie auch dem Carree d'Art liefert sich Nimes mit den umliegenden Städten einen Wettbewerb. Den sie nach meiner Einschätzung gewinnen. Prunkstück in der City ist das Maison Carree. Der Name klingt etwas gewöhnlich und bezeichnete im französischen des 16. Jahrhunderts jedes rechtwinklige Gebäude. Hier handelt es sich aber um den einzigen vollständig erhaltenen Tempel der Antike. Er stand im Zentrum des römischen Forums. Der umgebende Platz wurde von keinem geringeren als Sir Norman Foster gestaltet. 
Überhaupt greift man in Nimes die Antike geschickt auf. Der gesamte Bereich der (überwiegend autofreien) Innenstadt ist aufwändig mit hellem Beton und vielfach hellen glatten Platten ausgelegt. Und da kippelt nix! Das macht schon einen edlen Eindruck.
Das passt auch zu dem einmaligen Stadtwappen: es zeigt ein Krokodil, das an einer Palme angekettet ist. Damit wird die Unterwerfung Ägyptens symbolisiert. Unklar ist, ob die daran beteiligten Soldaten mit Land in der Provence belohnt wurden und darüber ein Bezug hergestellt werden kann.











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