Frühstück gibt's heute in einer Bar auf französische Art: Café au lait und Croissant mit etwas Marmelade. Das Croissant ist frisch aufgebacken und richtig lecker, also gleich noch eins.
Dann treffe ich mich mit Paul für eine Rundfahrt durch die rote Stadt: hier ist alles aus roten Ziegelsteinen gebaut! Für die besseren Häuser wurden weiße Ziegel verwendet. Großzügige Plätze und enge Gassen ergeben einen charmanten Mix. Merci bien a Paul et au revoir !
Für mich geht's weiter am Kanal. Der heißt ab hier Canal du Midi, führt zum Mittelmeer und wurde schon 1681 in Betrieb genommen. Er ist also 175 Jahre älter als der canal lateral de la Garonne. Zusammen bilden sie den canals des deux meres. Heute wird ihre frühere Bedeutung durch die parallele autoroute des deux meres ersetzt. Der Canal du Midi schlängelt sich durch die Landschaft und nutzt auf dem Weg nach Südosten fast das gesamte Spektrum zwischen Süd und Nord. So bekomme ich den strammen Westwind von fast allen Seiten - ausnahmsweise aber mal nicht VV :-)) wie heftig er ist, merke ich erst als ich ein kurzes Stück zurück fahre, um über eine Brücke zum Restaurant auf der anderen Seite zu gelangen! Der Wind vertreibt auch die Wolken, so dass die Sonne immer besser durchkommt. Für Pausen habe ich heute wieder genug Zeit, da ich erneut nur eine kurze Etappe vor mir habe. Der Asphalt ist super, so dass mir neben Ausflüglern auch viele Rennradfahrer begegnen.
Von der Landschaft ist wieder nicht so viel zu sehen, da der Weg von mächtigen Bäumen, meist Platanen, gesäumt ist. So hält sich die Ablenkung in Grenzen und die Tour bekommt einen geradezu meditativen Charakter. Aber zwischendurch immer wieder die mächtigen Wolken an einem strahlendblauen Himmel - grandios! Und dann sind sie doch noch zu sehen, da hinten, ganz weit dahinten, noch hinter der Hügelkette: die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen !
So geht's bis zum Col de Naurouze, der Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer und damit auch dem Scheitel des Kanals. Ab hier ist dann der Weg am Kanal leider nicht mehr ausgebaut, also geht's auf die Straße. Zunächst bis Castelnaudary, der Heimat des Cassoulet. Dazu noch nen roten, als Dessert eine Creme brulee und dann ab ins Bett.
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