Donnerstag, 16. Mai 2019

Tag-47 Palavas - Arles

Zum Früstück will ich mir ein Croissant holen - eigentlich. Aber bei Sonnenschein auf der Strandpromenade zu frühstücken, erscheint mir dann doch zu verlockend. Und das Angebot ist super: Orangensaft, Café au lait, Croissant, Baguette, Butter und Marmelade als formule fast so günstig wie in Spanien :-)
Ich drehe noch ne Runde durch die Straßen des Städtchens, wo bereits geschäftiges Treiben herrscht. Dann geht's zunächst wieder an der Küste lang. Die Bebauung zieht sich über Kilometer, alle wollen in der ersten, maximal zweiten Reihe wohnen. Dahinter gibt's auch nur noch Wasser und Naturschutzgebiet. Die Zugänge zum Strand sind abschnittsweise durchnummeriert und mit riesigen Parkplätzen ausgestattet. Daran lässt sich erahnen, was hier in der Saison los ist. Derzeit ist es mit Sonnenschein bei gut 20 Grad und kräftigem Wind noch relativ ruhig, im Wasser sind nur ganz wenige hartgesottene auszumachen. Die Orte La Grand-Motte und Le Grau du Roi bestehen überwiegend aus Bettenburgen der 60/70er, hier hat sich ein damaliger Stararchitekt verewigt. Aber das alles befindet sich immerhin noch in einem guten Zustand. Dazu gehören wie schon an der gesamten Küste immer wieder riesige Freizeitanlagen.
Auf dem Weg nach Aigues-Mortes kommen kleine weiße Berge in Sicht. Es sind aber nicht die Ausläufer der Cervennen, die liegen links von mir. Es sind auch keine Abraumhalden, sondern die Lager für das in den Salinen gewonne Salz. Passend dazu direkt vor mir die entsprechenden Flachwasser, die rötlich bis violett schimmern. Und darin dann auch immer wieder Flamingos. Majestätisch wie sie sich aus dem Wasser erheben und gegen den Wind starten.
Aigues-Mortes ist wieder so ein historisches Überbleibsel mit kompletter Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Ich mache eine Rundfahrt an der Innenseite entlang und besteige die Stadtmauer sowie den Hauptturm. Von hier oben hat man einen phantastischen Blick auf die Stadt und das flache Umland.
Jetzt wird's aber auch langsam Zeit für den Weg nach Arles. Das ist noch eine gute Strecke und der heutige Wind ist unberechenbar, er kommt aus allen Richtungen, zumal auch die Straßenführung durch die Feuchtgebiete sehr abwechslungsreich ist.
Neben extensiven Rinderweiden machen sich zunehmend intensiver Getreide- und Weinbau breit. Außerdem werden Gemüse und Obst angebaut, teilweise unter bzw. in Folie/-ntunneln. Und schließlich auch noch Reis. Für die Bewässerung gibt's eigene kleine Kanäle oder Betonrinnen. Die Beine werden schwer und ich brauche mal wieder ne Pause. An einer dieser Straßenverkäufe mache ich Halt. Es gibt reichlich regionale Produkte und Souvenirs, aber keinen Café au ... dann tut's auch ein Eis und ein Kaltgetränk.
Geradeaus vor mir, also Richtung Nordost, sind die ersten Ausläufer der Alpen zu sehen. Etwas verschwommen im Dunst ist ER dann in der Ferne auszumachen. Wie aus dem nichts steht ER da. Der Mont Ventoux. Fast zwei tausend Meter aus der Ebene aufsteigend. Mit einem weißem Haupt, nicht von Schnee, aber vom unbewachsenen Gestein. Gut, dass ich mir den sparen kann, bei dem Übergewicht! Aber den habe ich ja schon vor drei Jahren gemeinsam mit Andreas und Markus als krönenden Abschluss unserer Tour "col des pyrenees" genommen. 
So wird's mal wieder etwas später bis ich in Arles ankomme. Die Wohnung liegt nur einen Katzensprung von der römischen Arena entfernt. Und das Amphitheater ist nicht weit davon, und .... Ich muss jetzt aber erstmal was essen: eine Tajine d'Agneau in einem marokkanischen Restaurant mit einem Glas Rotwein ...















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