Freitag, 21. Juni 2019

Tag-83 Öland

Mein Ruhetag beginnt nach dem Frühstück mit Regen, der jedoch schon bald von Sonnenschein abgelöst wird. 
Die Insel Öland ist seit 1972 durch eine 6 km lange Brücke mit dem Festland verbunden. Die ist aber für Radfahrer gesperrt und die Fährverbindung hat über Mittag eine längere Pause. So finde ich heraus, dass auch einzelne Buslinien Fahrräder transportieren und mache mich auf den Weg. 
Da die Insel zwar nur maximal 15 km breit ist, aber eine Länge von etwa 100km hat, nehme ich mir eine Umrundung erst gar nicht vor. Ich mache lediglich eine kleine Ausfahrt um den Fährhafen. Auf dem Weg nach Süden weht mir ein strammer Wind entgegen. Den machte man sich schon früher zunutze: auf der Hochebene stehen auf kurzer Strecke acht Bockwindmühlen sowie ein steinerner Holländer. Von ehemals 2.000 ! Windmühlen sind noch 400 erhalten. Die Hochebene ist im Süden weitgehend Naturschutzgebiet mit Karst- und Heideflächen. Unterhalb der Abbruchkante liegen nach Osten hin fruchtbare Ackerflächen. Typisch sind die Straßendörfer, deren geschlossene Hofanlagen direkt aneinander längs einer Straßenseite gebaut wurden. Diese Agrarlandschaft wurde zum Weltkulturerbe erklärt.
Etwas außerhalb steht ein Runenstein, auf dem ein Heldengedicht aus der Zeit der ersten Jahrtausendwende eingeritzt ist. Noch ältere Spuren der Besiedlung finden sich im Süden der Insel: dort ist eine Burganlage rekonstruiert, die auf einer steinerne Fluchtburg aus dem 4. Jahrhundert basiert. 
Die Insel ist beliebtes Ferienziel, aber die Versorgung ist mal wieder lückenhaft. So komme ich erst in einem Bauerhofcafe zu einem Milchkaffee. Dafür gibt's aber den zweiten gratis :-)
Mit Rückenwind im flachen Gelände ist der Tacho leicht oberhalb von 30 km/h zu halten und so bleibt am Fähranleger auch noch Zeit für ein Bier. 











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