Die Pause war gut für die Beine, aber weniger gut für den Kopf. Der beschäftigt sich mit der weiteren Tour, dem knapper werdenden Angebot an Unterkünften und der Überlegung, doch noch ein Zelt zu beschaffen.
Heute komme ich richtig früh los und bin schon vor acht Uhr im Sattel. Die Sonne scheint, der Wind weht etwas stärker, meist seitlich, und ich komme gut voran.
Wegen des Feiertags ist jedoch das Angebot für ne Kaffeepause stark eingeschränkt. An einem kleinen Hafen setze ich mich auf die Terrasse einer geschlossenen Hafenkneipe und greife auf mein Picknick zurück - ohne Kaffee. Aber immerhin die Supermärkte sind geöffnet: so gibt's wenigstens noch ein Eis und ein Apfelteilchen für später. Zum Mittag bin ich schon in Mönsteras und habe damit mein heutiges Ziel bald erreicht. Hier besorge ich mir in einer "Pizzeria" erstmal einen Gyrossalat als Mittagessen. Am Ortsausgang komme ich dann noch an einem netten Restaurang mit Terrasse vorbei. Da mache ich es mir mit einem Kaffee und einem powernap gemütlich.
Der Radweg führt jetzt mal wieder planmäßig über die Schnellstraße. Das ist nicht so gemütlich, weil die nicht sehr breit ist und die Autos mit etwa 100 Sachen dicht an mir vorbeisausen. Immerhin sind heute keine LKW unterwegs.
Auf einem Rastplatz treffe ich Andreas aus Berlin. Er ist mit dem Motorrad unterwegs und will in etwa zwei Wochen zum Nordkap und zurück. Auch er ist mit einem Zelt und eigener Verpflegung wesentlich unabhängiger.
Nach kurzer Fahrt auf der Schnellstraße geht's endlich wieder auf eine Nebenstrecke. Dort macht gerade ein Radfahrer Pause. Tobi ist aus Hamburg auf dem Weg nach Stockholm. Auch er ist mit Zelt und Benzinkocher völlig unabhängig. Aber er will auch noch wesentlich weiter. Er ist erfahrener Weltenbummler und will mit zwei Freunden aus Schweden nach Asien. Der Flieger soll sie über Istanbul nach Tadschikistan bringen. Dort will er seine letzte Tour fortsetzen und dann weiter über China nach Südostasien. Weihnachten auf Bali erscheint ihm eine attraktive Alternative zum Schmuddelwetter in Hamburg.
Wir fahren gemeinsam nach Oskarshamn und treffen uns abends noch zum Essen in der Stadt. Tobi will auch nicht immer nur Dosenfutter aufwärmen und bekommt mit Fish & Chips mal wieder etwas Abwechslung. Dabei erhalten wir von seinen Freunden aus Stockholm auch noch einige Tipps für den Weg dorthin. Na dann: alles gute für die weitere Fahrt und die große Tour !
Diese beiden Begegnungen haben mir richtig gut getan und meine Motivation wieder aufgebessert.
Mal sehen, ob und wie ich das mit dem Zelt mache ...
Lieber Georg,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deine tollen Fotos zur Mittsommernacht in Schweden. Es scheint ja trotz Sonne nicht zu heiß zu sein, hier wird es zum Radfahren allmählich ungemütlich, es geht auf über 35 Grad.Kam gestern völlig ausgedörrt nach 120 Km mit dem Rennrad aus der Eifel zurück.
Mit einem Zelt ist das da oben so eine Sache, es wird ja gar nicht richtig dunkel, da hilft nur etwas mit dicken Wänden.
Weiterhin gute Weiterreise und Luft in den Reifen.
Alternativ könntest Du auch eine Schlafmaske nehmen. Anne
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