Der Regen ist vorbei, die Sonne scheint und von der stürmischen Nacht zeugen nur noch ein paar umgeworfene Tischgarnituren im Garten. In der Villa gibt’s ein tolles Frühstücksbüffet. Ein deutsches Pärchen ist mit Fahrrad und Zelt in Südschweden unterwegs. Aber bei diesem Wetter haben sie dann auch eine feste Bleibe vorgezogen.
In Åhus drehe ich noch ne kleine Runde zur Destillerie: hier wird der Absolut Wodka gebrannt. Das kommt mir dann doch vor wie die Geschichte mit dem Glashaus ...
Auf dem Radweg Sydostleden begegne ich zwei weiteren Radlern aus Deutschland, die mit Kochgeschirr und Zelt nach Kristianstad wollen. Ich biege vorher ab, Richtung Nordost und komme wieder durch einen Truppenübungsplatz. Diesmal aber auf einer öffentlichen Durchgangsstraße!
Die Vorhersage fürs heutige war eigentlich gar nicht so schlecht: morgens bedeckt, nachmittags auch mal Sonne. Die Realität entwickelt sich leider etwas anders. Aus dem bedeckten Himmel fällt irgendwann dann doch Regen - Nieselregen! Der ist ziemlich fies, lohnt es sich doch kaum, Regenklamotten überzuziehen. Da er aber langanhaltend ist, lohnt sich‘s dann doch wieder. Fies ist er besonders für Brillenträger, weil die Tropfen nicht ablaufen und so die Sicht erheblich einschränken.
Ich muss zugeben, dass meine Motivation in den letzten Tagen doch erstmalig etwas gelitten hat. Da kommt mir so ne Regenfahrt gerade recht :-( Also mache ich in Sölvesborg erstmal ne Kaffeepause. Die ausgeschilderten Crêpes fallen leider aus. Bei der Gelegenheit kann ich mich auch gleich um die Übernachtung kümmern. Etwas außerhalb von Karlshamn gibt’s Mormors Bakeri - also Großmutters (mütterlicherseits) Bäckerei. Das hört sich schon mal nach einem tollen Frühstück an. Außerdem gibt’s abends ein Buffet.
Nun ist auch der Regen vorbei und teilweise kommt sogar die Sonne zum Vorschein. Das hebt die Stimmung doch ungemein und es kann weiter gehen. Kaum bin ich aus dem Städtchen raus, kündigt sich ein tysk Restaurang an. Das muss ich mir doch erstmal ansehen. Auf der Karte stehen typische Gerichte der deutschen Küche, im Ausschank ist Bitburger. Dann mache ich doch gleich mal eine verspätete Mittagspause mit Currywurst und Diesel. Thomas erzählt, dass sie aus Fulda stammen und seine Eltern mit ihm ausgewandert sind.
Da geht’s mir doch gleich noch besser und die Fahrt kann weiter gehen. Zunächst immer an der Küste entlang komme ich nach Mörrum. Das dortige Flüsschen ist ein Paradies. Angler stehen im Wasser. Eine Räucherei kündigt den besten Lachs an. Kanutouren werden angeboten.
Ich habe noch wenige Kilometer vor mir dann komme ich durch Wälder und an kleinen Seen vorbei zur idyllisch gelegenen Bäckerei. Die Zimmer sind in kleinen Holzhäusern eingerichtet und mit Hochbett ausgestattet. Unter freiem Himmel gibt’s ein (vegetarisches) Buffet. Dann mache ich noch einen kleinen Spaziergang. Beim fotografieren von Häusern und Seen fällt mir schon das Hinweisschild auf wachsame Nachbarn auf. Prompt werde ich angesprochen, ob man mir helfen kann. Als deutscher Tourist werde ich jedoch akzeptiert und bekomme die Erklärung, dass hier wiederholt Einbrüche verübt wurden und man nun vorsorglich aktiv wird. Im Visier stehen die einschlägig bekannten Nationalitäten.
Die Idylle hat natürlich auch eine kleine Schattenseite: Stechmücken. Die haben sich dank der günstigen Witterung in letzter Zeit explosionsartig vermehrt und sind aggressiv auf der Suche nach Nahrung. Die Zimmer sind mit Mückennetzen gut gesichert. Aber zwei der lästigen Viecher finden doch den Weg in meine Behausung. Naja, ich habe ja Insektenschutz dabei, der auch wirkt, aber die Fluggeräusche sind doch nervig. Irgendwann schlafe ich dann aber doch noch ein ...
Die Zeit die der irre Ire für seine Tour eingeplant hat, geht bei Dir definitiv fürs Essen drauf... :-P
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