Samstag, 15. Juni 2019

Tag-77 Trelleborg - Hammenhög

Die Nacht ist heute extrem kurz :-( Draußen sind gerade die Kreidefelsen der dänischen Insel Møn zu sehen. Die Sonne steht schon recht hoch. Kein Wunder, ist doch der Sonnenaufgang bereits kurz vor halb fünf. Ab halb sechs öffnet das Restaurant für‘s Frühstück. Da kann ich vorher ja noch duschen gehen. Am Buffet ist inzwischen schon eine Schlange entstanden. Aber es ist genug für alle da. 
Pünktlich um halb acht legt die Fähre an und dann geht alles ganz schnell. Im Frachtraum verabschiede ich mich noch von Jim, der schon startklar ist. Ich lasse mir etwas Zeit und sehe noch beim Entladen zu. Auf dem Vorfeld steht schon die Ladung für die Rückfahrt bereit. Das Verlassen des Hafengeländes erfolgt unter Videoaufsicht, aber ohne weitere Formalitäten. 
Die ersten Eindrücke von Schweden: eine blonde Frau läuft mir über den Weg, und am Straßenrand stehen Palmen. Sämtliche Klischees erfüllt :-) 
Hier oben gibt’s auch Geschichte, die ist aber nicht ganz so alt. Die Römer haben jedenfalls keine Spuren hinterlassen. Erst die Wikinger, kurz vor der ersten Jahrtausendwende. Trelleborg gehörte zu den wichtigen dänische Burgen, die mit Planken aus gespaltenen Bäumen (trellen) gebaut wurden. Heutzutage kann man sich in der Stadt problemlos ins freie WLAN einloggen. 
Nicht weit von der südlichsten Stadt komme ich zum südlichsten Punkt Schwedens. Hier teste ich auch gleich mal eine kulinarische Spezialität: Gebäck mit Zimt. Außerdem nutze ich erstmals auch für Kleinstbeträge meine Kreditkarte. Dabei ist Kleinstbetrag natürlich mal wieder relativ: knapp 7 Euro für’n Milchkaffee und so‘n Zimtbrötchen - ganz schön heftig?! Daran werde ich mich wohl noch gewöhnen müssen. Der Radweg führt direkt an der Küste entlang, meist nicht mehr als 50 Meter vom Wasser entfernt. Der Sonnenschein ist angenehm, den Wind kommentiere ich nicht weiter (der ist an der Küste eigentlich immer dabei).
Hier wirkt alles wie im Urlaub: die typischen kleinen Häuschen sind meist aus Holz, jedes hat eine andere Farbe, aber alle haben weiße Fenster, stehen etwas versteckt unter Kiefern und vermitteln den Eindruck von Feriendomizilen. In gefühlt jeder zweiten Einfahrt steht ein Volvo - manchmal auch nur ein BMW, In Ystadt lasse ich mich am Hafen nieder und mache Mittagspause mit Lachs und Kartoffelsalat. Lecker, aber €€. 
Inzwischen habe ich auch Quartiere in Aussicht. Die Anfrage verbinde ich gleich mit der Nachfrage zur Versorgung. In 3 km gibt’s einen Supermarkt, der bis 20 Uhr geöffnet hat - das sollte reichen! Die Anfahrt ist etwas umständlich, weil die Übertragung in Google Maps fehlerhaft ist. Naja mit nachfragen und lesen des Kleingedruckten klappt‘s dann doch noch. Nach einer schnellen Dusche mache ich mich noch mal auf den Weg ins Dorf. Auf die Pizzeria verzichte ich, weil ich davon hier oben noch genug bekommen soll. Also hole ich mir ein Fertiggericht für den Ofen und ne Dose Bier dazu. Das schmeckt richtig gut! Der mangelnde Schlaf der letzten Nacht lässt mich schon früh im Bett verschwinden...














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