Ein ganz spezieller Tag.
Nach der schlechten Behandlung durch das Servicemädel von gestern Abend kommen wir mit der Morgenschicht wesentlich besser zurecht. Sprachlich haben wir jetzt aber ein echtes Problem. Mit unserem Lehrbuch-spanisch aus Salamanca kommen wir hier nicht weit. Wir haben die Grenze nach Galizien schon überschritten und hier spricht man galego, das geht ein bisschen ins portugiesische. Das Frühstück nehmen wir wieder in doppelter Ausführung - soll ja schließlich noch ne Weile vorhalten. Heute kommen wir relativ früh los und starten bei leichtem Rückenwind auf unsere heutige Etappe. Wir bleiben zunächst im 1.000m-Bereich, aber auch dabei kommen bereits einige Höhenmeter zusammen. Es geht meist über einen Kamm, so dass uns ein heftiger Wind von der Seite zu Balanceakten zwingt. Der Blick geht über eine endlose Hügellandschaft mit blühender Heide soweit das Auge reicht - phantastisch! Wir fahren entlang der Bahnstrecke und sehen immer wieder riesige Baustellen für die Neubaustrecke der Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Madrid und Galizien. In einem kleinen Kaff nehmen wir uns noch einen Café con, zu dem es noch eine leckere Kleinigkeit aus Kartoffeln und Ei gibt (den Preis von 2 Euro für 2 Personen darf man gar nicht nennen). Danach geht's erstmal wieder kontinuierlich aufwärts und schließlich noch einen kräftigen Anstieg bevor wir nach Laza auf unter 500m abfahren. Dabei kommen wir erstmals wieder durch grüne Wälder und Wiesen. In Laza ist dann nochmal eine Pause mit Café con und Süßteilchen fällig, weil es danach richtig anstrengend wird: über 500m nach oben und die anfangs mit ner happigen Steigung. Damit nicht genug kommt nun auch noch der für den Nachmittag angekündigte Regen auf, der uns die nächsten zwei Stunden begleiten wird. Es geht hier jetzt durch gelb blühenden Ginster, der sich über die Hügel zieht. Wie zwei nasse Hunde kommen wir endlich in der Pilgerherberge von Xunqueira an. Dort haben wir immerhin einen 10er-Schlafsaal für uns und die Dusche ist heiß, außerdem gibt’s auch noch ne Heizung. Jetzt nochmal ins Dorf, um auch den Kalorienhaushalt wieder auszugleichen. Ich werde satt, aber Paul ist über die Qualität entsetzt; ok ein Plastikpudding als postero ist nun wirklich nicht stilecht :-( das hätten wir auch noch selbst hinbekommen ! But it was still a very special day - und darauf trinken wir noch ne Dose San Miguel :-))
Macht ihr ne Pilgerreise oder einen ernährungstechnischen Selbstversuch :-) ?
AntwortenLöschenLieber Georg, ich hab mich schon gewundert, wo du abgeblieben bist. Eintritt in die Rente habe ich von vornherein ausgeschlossen. Ich wünsche euch viel Rückenwind und Sonnenschein und unvergessliche Erlebnisse. Und immer Augen nach vorn ! Was für eine geniale Auszeit ! Liebe Grüße Claudia Schmelzer
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