Dienstag, 16. April 2019

Tag-17 Zamora-Mombuey

Das heutige desayuno grande fällt gar nicht so groß aus: neben dem üblichen Toast gibt’s lediglich drei Kuchenstückchen extra. Bei ner kleinen Runde durch die Stadt bei Tageslicht lassen wir uns nochmal beeindrucken. Poul hatte inzwischen beschlossen, seine ursprüngliche Planung durch Portugal zugunsten des direkten Weges durch Spanien aufzugeben, so dass wir zunächst weiter der N 630 nach Norden folgen. Der gestern noch für heute angesagte Regen hatte sich schon nachts erledigt. So können wir bei sonnigem Himmel aufbrechen. Und auch der Wind ist uns wohl gesinnt, so dass wir den ersten Abschnitt zügig angehen können. Die N630 war wenigstens seit km730 am letzten Sonntag mein Kompass, der heute bei km250 endet als wir nach Nordwesten auf die N631 wechselen. Damit endet für heute auch der gemütliche Teil. Der ursprünglich für den Nachmittag angesagte stürmische Wind wird im Verlauf des Tages abgesagt, so dass wir mit dem „normalen“ Wind vorlieb nehmen müssen. Der reicht uns aber völlig aus, da er sehr böig ist und von seitlich vorn kommt. Kombiniert mit dem schlechten Straßenbelag und dem starken LKW-Verkehr (hier gibt’s keine parallele Autobahn) sind das keine ganz so guten Voraussetzungen. 
Na ja was soll‘s, machen wir das beste draus und stärken uns erstmal. Die Auslagen der Bar sehen lecker aus: irgendwas mit Nudeln? Wir suchen uns zwei Varianten aus und bestellen uns Bier dazu. Die aufgewärmten Gerichte teilen wir brüderlich. Aus der Nähe lässt sich aber schon erahnen, dass es sich um eine regionale Spezialität handelt. Beherzt schlage ich zu: da lässt sich aber nix beißen!? Auch Poul bleibt der „Bissen“ stecken! Ohne beißen bleibt nur schlucken? Das ist aber für uns beide nix: auch die leckere Soße mit viel Knoblauch kann uns nicht überzeugen, wir reduzieren die Mahlzeit auf das beigelegte Brot und das cerveca. Draußen gönnen wir uns ein Mars aus den eigenen Vorräten. Also weiter gegen den Wind. Vielleicht Hoffentlich gibt’s unterwegs noch mal nen Kaffee! Der lässt auf sich warten, aber an einer Tanke gibt’s ihm zusammen mit nem bocadillo con jamon & quesos. Noch 20km zum angestrebten Tagesziel. Der Wind bremst uns sogar bei leichtem Gefälle aus und drückt den Tacho unter 11 km/h. Und dann kommt er doch noch: ein heftiger Regenschauer! Aber wir hatten heute immerhin keinen Schnee :-)
Freuen wir uns also auf das einzige Hotel am Tagesziel in Mombuey, das wir dann auch schon bald erreichen. An der Bar erstmal ein isotonisches cerveca - salud! „Kein Zimmer vorbestellt? Tut uns leid - wir sind ausgebucht!“ Ooch nööööö !!! Un nu? Im Ort gibt’s noch ne Albuerge! Als Alternativen bieten sich noch ein Nachtclub (könnte nen bisschen teuer werden) und ein Appartement, das wir erstmal ansteuern - ein Anruf genügt: completo! Die Herberge ist gleich nebenan: geöffnet und ohne Betreuung. Im einzigen Raum stehen elf Betten, drei Stühle und ne Mikrowelle. Es müffelt etwas, aber Poul meint, das gibt sich schnell. Zum nächsten Ort sind‘s noch 20km, um 20 Uhr also keine Alternative! Außerdem gibt‘s noch einen Sanitärraum mit WC und Dusche. Und das beste: die Dusche liefert heißes Wasser, sauber ist es auch noch :-) Da niemand anwesend ist, lässt sich die bisherige Belegung nur grob abschätzen: maximal vier Leute. Die Fahrräder stellen wir im Raum ab, duschen und gehen zum Abendessen. Unterwegs kommt uns ein Pärchen entgegen, die wir als potentielle Mitbewohner einschätzen. Zum menu del dia nehmen wir eine Flasche Rotwein, wie hier üblich aus dem Kühlschrank. Der sollte aber für eine ausreichende Bettschwere sorgen. Zurück in der Herberge ist die Tür doch zu !? Wir wecken die Mitbewohner, die uns natürlich gern weiter helfen. Es handelt sich allein um das ausgemachte Pärchen. Heute Morgen stellt sich heraus, dass die Tür klemmt :-)






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