Dienstag, 9. April 2019

Tag-11 Mérida-Caceres

Vom Wetter her hänge ich momentan ja voll durch: ich erwische immer die anderen 50% der WetterApp, dh max 13 Grad und immer wieder Regenschauer!
Sobald ich aus Mérida raus bin, kommt ein schwerer Regenguss, ich kann mich gerade noch rechtzeitig unterstellen, die Regenklamotten anziehen und das gröbste abwarten.
Da motiviert auch das Zirpen der Grillen am Straßenrand nicht so richtig, zumal gefühlte und erwartete Temperaturen einfach nicht zusammen passen wollen. Aber immerhin kein Schnee wie in anderen Teilen des Landes!
Kurz hinter Mérida komme ich zunächst zu einem Stausee, den die Römer für ihre Wasserversorgung angelegt haben. Der Damm wurde wiederholt instandgesetzt und ist so noch heute in Betrieb !
Sobald es regnet, sind auch die Grillen still. Außerdem quietscht dann meine Kette nicht mehr :-) ich muss mir unbedingt etwas Olivenöl besorgen - gibt's hier ja genug!
Bei einem Café con treffe ich auf zwei „echte" Pilger: ein Belgier, der seit Jahren in Dräsden lebt und gutes Hochdeutsch spricht. Sowie Helga aus Österreich, der es nach einer Tagesetappe aus dem Pilgerführer schon mal noch etwas früh ist und die dann einfach weiter läuft, um am Ende auf 42km zu kommen - Hut ab!
Der Kälteeinbruch macht offensichtlich auch den Störchen zu schaffen. Am Fuß eines Kirchturms liegen zwei aus dem Nest geworfene Eier samt Inhalt :-( die sind wahrscheinlich der Kälte zum Opfer gefallen!? Das Storchenpaar ist jedoch schon wieder am Klappern und für einen neuen Versuch bereit.
Unterwegs gönne ich mir erneut eine größere Pause mit Klamottenwechsel und Verpflegung: Cola und jamon sowie Café und dulce. 
In der Bar sitzt auch ein älteres Paar aus der Schweiz: 81 und 82 Jahre alt. Sie sind auf dem Weg von Sevilla nach Zamora, beschränken sich aber auf die Rosinen mit etwa 15km täglich, den Rest mit dem Bus. Auf den warten sie hier und wollen nach Cáceres. Sie haben sich die im Standardwerk für Pilger vorgeschlagene Herberge reserviert, die ich auch bereits über Booking.com gebucht habe. Mit frischer Energie und inzwischen auch etwas Sonne sowie heftigem Seitenwind geht's auf die letzten km, die jedoch auch noch einen kleinen Anstieg beinhalten.
Zur Belohnung geht's auch noch an zwei castillos vorbei wie sie spanischer nicht sein können. Und das mit weißen Wolken an einem blauen Himmel wie sie ein Maler nicht besser komponieren könnte.
Die senora der Pension Carretero in Caceres ist nach dem Passwort fürs wifi 81 Jahre alt und hat aufgrund meiner Reservierung über Booking.com bereits auf mich gewartet. Sie bietet mir freundlicherweise ein ruhiges Zimmer zur Rückseite an gerne, muchas gracias!
Das Zimmer hat sogar eine Heizung, die ich gleich mal in Betrieb setze. 
Caceres hat eine beeindruckende Altstadt, die ich mir bei einem abendlichen Rundgang noch etwas ansehe.

1 Kommentar:

  1. Du bist ja mit Wetter trainiert und hast Ausdauer ;-)! Da verstehe ich aber auch, dass die "Café con leche" zwischendurch gut tun. Die Menschen, die Du triffst, sind sicher spannende Gesprächspartner. Weiterhin gute Gespräche!

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