Samstag, 30. März 2019

Der Start Jerez - Chiclana

Auf geht's: um 4:45 Uhr reißt mich der Wecker aus tiefem Schlaf, um halb sieben liefert Kristina mich schon am Terminal 1 ab - passt !
Mein Fahrrad hatte ich gut verpackt, dh Pedale ab, Lenker längs und Luft aus den Reifen, auch mit Packtaschen und einigen Kleinteilen habe ich die max 32kg eingehalten :-) der check-in verlief zügig. Doch dann der Schreck am Scanner für Sperrgepäck: die Kiste ist viel zu groß! Was nun? Auspacken und Einzelteile scannen? Dann war das professionelle einpacken für die Katz! „Versuchen Sie's am Terminal 2, die haben einen größeren Scanner!" war der Tipp vom Sicherheitschef. Also auf durch das gesamte Flughafengebäude mit ner 2m breiten Kiste aufm Rollwagen - passte aber überall durch. Der Meister am großen Scanner behielt beim Blick auf meine Kiste ein entspanntes Gesicht - ein gutes Zeichen! Wer sagt's denn: passt genau durch das Gerät :-)
Wenn man dann noch beobachten kann, dass die Kiste in den gleichen Flieger eingeladen wird, in den ich gleich einsteigen will, sollte das doch ein gelungener Start sein.
Nach einem entspannten Flug mit Sicht auf die schneebedeckten Pyrenäen und nem Nickerchen landen wir auf die Minute pünktlich in Jerez de la Frontera. Ruck zuck habe ich mein Gepäck und baue vor dem Flughafengebäude alles zusammen und pumpe die Reifen auf.
Bleibt noch Zeit für den ersten Café con leche und ne Stulle von zu Hause sowie ein Foto vom Start.
Die Fahreigenschaften mit gut 20kg Gepäck hatte ich mir allerdings nicht so eigenartig vorgestellt! Das liegt aber auch gar nicht am Gewicht, sondern an ner richtigen acht im Vorderrad - da haben die Jungs am Flieger ja ganze Arbeit geleistet :-( Wenn man aber erstmal die 15km/h überschritten hat, läuft das Rad einigermaßen stabil und in Jerez wird's ja hoffentlich ne Werkstatt geben. Die erreiche ich auch nach 10km und sie ist sogar noch geöffnet. Der freundliche Monteur lässt sich dann noch überreden, das Vorderrad so gut es geht zu zentrieren. Muchas gracias! Das reicht dann auch für weitere 50km bis Chiclana. Die kämpfe ich bei sommerlichen 28 Grad gegen heftigen Wind. Tja, so'n Bustransfer zur Rückenwindparty (anno 2011 nach Gibraltar) hat schon was, war aber diesmal nicht möglich.
Die acht bedarf aber weiterer Behandlung. Die können die Hürzelers jedoch nicht bieten, weil heute und morgen Bettenwechsel incl Radwechsel ansteht. Sie sind mir aber immerhin bei der Suche nach einer Werkstatt in Tarifa behilflich, die auch morgen am Sonntag geöffnet hat! Mal sehen, ob die da noch was richten können oder ob ich ein neues Vorderrad brauche? Morgen soll auch der Wind nachlassen: das sind doch gute Aussichten auf die zweite Etappe!

Vielen Dank für eure guten Wünsche - vor allem die bzgl Gesundheit: „anders wäre auch schlecht", wusste schon Ulla Schmidt!

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